Sports, Medicine and Health Summit | 26. - 28. Juni 2025 I CCH Hamburg
Keynotes

Keynote Speaker

Prof. Andreas Nieß

COVID-19 im Leistungssport

Prof. Andreas Nieß, Universität Tübingen

Die großen Herausforderungen der SARs-CoV-2 Pandemie berühren in nicht unerheblichem Maße auch den Leistungssport. Neben den ganz zu Beginn der Pandemie dominierenden Fragen zur Vermeidung einer Übertragung des Virus im Kontext Sport, trat im Verlauf rasch die Entscheidungsfindung in Bezug auf den Return-to-Sport nach durchgemachter Infektion in den Mittelpunkt. Dabei lag zunächst der Blick vor allem auf dem Risiko einer möglichen kardialen Beteiligung bei betroffenen SportlerInnen. Sich in Verlauf der Pandemie abzeichnende Erkenntnisse weisen darauf hin, dass eine SARS-CoV-2 Infektion nicht nur zu einer passageren Verringerung der körperlichen Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit führen kann, sondern ein Teil der Betroffenen auch prolongiert unter Beschwerden leiden kann. Der Übersichtvortrag „Covid-19 im Leistungssport“ widmet sich neben einem kurzen Rückblick auf drei Jahre Pandemie, den aktuellen Empfehlungen zum Return-to-sport, der Frage, welche gesundheitlichen Auswirkungen eine SARS-CoV-2 Infektion bei LeistungssportlerInnen haben kann, welches Risiko für einen prolongierten Verlauf besteht und wie sich die Infektion auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirkt. Dabei werden auch neue Ergebnisse aus der deutschlandweiten multizentrischen CoSmo-Studie vorgestellt, welche in Kern die gesundheitlichen Auswirkungen einer SARS-CoV-2 Infektion untersucht und die mittlerweile auf einen Datensatz von über 2.500 SportlerInnen zurückgreifen kann.

 

Prof. Marie Murphy

Walking for Health: man’s best medicine?  

Prof. Marie Murphy, Ulster University

Over the last 3 decades there has been a shift away from recommending vigorous-intensity exercise for health towards moderate-intensity physical activity with walking becoming the cornerstone of public health recommendations. Walking is an inexpensive accessible form physical activity and when used for transportation, walking also has the potential to contribute to a healthier planet. Professor Murphy will provide an overview of the evidence underpinning the association between walking and reductions in disease risk and improvements physical and mental health describing what works when promoting walking at individual and population level.

Prof. Tim Meyer

Screeninguntersuchungen an Sportlern - optimale Gestaltung für maximale Effektivität!?

Prof. Tim Meyer, Universität des Saarlandes

Das Ob und Wie von Screeninguntersuchungen wurde bereits über viele Jahre diskutiert und wird durch aktuelle Fälle im Leistungssport stets wieder auf die Agenda gebracht. Obwohl zumindest für die „kardiale Tauglichkeit“ einschlägige Untersuchungsempfehlungen existieren, weichen nationale und internationale Vorgehensweisen zum Teil deutlich davon ab. Dies ist durch unterschiedliche Zielsetzungen, verfügbare Finanzierung und variables individuelles Risiko begründbar. Dennoch bleiben verschiedene Fragestellungen bislang ungeklärt, die erläutert und - soweit möglich - mit Lösungsvorschlägen versehen werden sollen: Wo liegt das optimale Alter für ein erstes Screening? Welches sind die Hauptzielgruppen für Screeninguntersuchungen? Inwieweit sollte sich das Screening nach Zielgruppen unterscheiden? Dies mündet in einen diskussionsfähigen allgemeinen Algorithmus für das Sportlerscreening aus sportmedizinischer Sicht.

Prof. Andreas Nieß

Untere Rückenschmerzen und Sport

Prof. Frank Mayer, Universität Potsdam

Idiopathische und unspezifische untere Rückenschmerzen sind relevant für Alltag, Breiten- und Spitzensport. Neuromuskuläre und strukturelle Defizite, häufig begleitet von biopsychosozialen Faktoren, sind dabei ursächlich für den Beginn und eine mögliche Chronifizierung der Symptome. Evident in Therapie und Prävention sind körperliche Aktivität und Sport, wobei die Effektivität von Art und Dosierung, ein notwendiges Trainingsminimum und die Nachhaltigkeit in unterschiedlichen Adressatenkreisen nicht abschließend geklärt sind. 
Ziel der Präsentation ist die Diskussion möglicher Risikofaktoren und valider Therapie- bzw. Präventionsprogramme mit Fokus auf den (Breiten- und) Spitzensport. Ergebnisse des Projekts „Ran Rücken“ des nationalen Forschungsnetzwerks „Medicine in Spine Exercise“ [MiSpEx] werden eingebunden.

Prof. Willem van Mechelen

A physically active lifestyle: self-regulation and self-responsibility or a Nanny State

Prof. Willem van Mechelen, UMC Amsterdam

Lack of daily physical activity and regular exercise is a major problem; to the individual and to society, as leads to substantial direct and indirect costs. Currently, there now is worldwide an increased effort to get the population physically more active. Critical questions are: to what extend is physical activity behaviour determined by nature? to what extend can people actually self-regulate their physical activity behaviour? or is such behaviour largely determined by contextual factors and do we need a Nanny to guide us? This lecture will address these questions, taking the Public Health perspective into ac-
count.

Nachwuchs-Keynote Speaker

Dr. Simone Schweda

Bewegungsförderung für Personen mit chronischen Mehrfacherkrankungen im Kontext der Gesundheitsversorgung

Dr. Simone Schweda, Universitätsklinikum Tübingen

Bewegungsmangel stellt einen der größten Risikofaktoren für chronische nicht-ansteckende Krankheiten dar. Diese treten häufig nicht einzeln, sondern in Mehrfachkombinationen auf, was als Multimorbidität bezeichnet wird. Bis dato gibt es trotz der zunehmenden Prävalenz von Multimorbidität kaum etablierte konservative Therapiemaßnahmen, die insbesondere körperliche Aktivität beinhalten. Im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Überlegenheitsstudie wird derzeit eine Lebensstilintervention, MultiPill-Exercise, gegenüber der Standardversorgung einer gesetzlichen Krankenkasse verglichen. Dieser Vortrag thematisiert die Integration dieser Lebensstilintervention in die Gesundheitsversorgung und zeigt erste Ergebnisse auf. Insbesondere soll dabei auf die langfristige Integration von körperlich-sportlicher Aktivität in den Lebensalltag eingegangen werden.

Dr. Bernd J. Stetter

Data Science und Sportbiomechanik – Anwendungen im Bereich Sport, Medizin und Gesundheit

Dr. Bernd J. Stetter, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Data Science hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und nimmt eine immer bedeutendere Rolle in der Auswertung und Interpretation von biomechanischen Daten im Bereich Sport, Medizin und Gesundheit ein. Diese Keynote gibt mittels der Darstellung von aktuellen Forschungsarbeiten einen Einblick, wie Data Science Methoden in Kombination mit am Körper angebrachter Sensoren zur Verbesserung der Gesundheitsdiagnostik anwendbar sind und wie Methoden des Maschinellen Lernens als Entscheidungsunterstützung für Fachpersonal (z.B. Trainer*innen und Therapeut*innen) nutzbar sind. Im Vortrag werden die Möglichkeiten und Herausforderungen, die sich durch den Einsatz modernen Technologien ergeben aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive aufgegriffen.